Die Handlung
Es ist der Beginn einer großen Geschichte: Die berühmten Helden Winnetou und Old Shatterhand werden Blutsbrüder. Dem geht ein dramatisches Abenteuer voraus, von dem unsere erste Inszenierung erzählt.
Das Greenhorn Charly, der kauzige Westmann Sam Hawkens und einige zwielichtige Burschen vermessen für die Bahngesellschaft eine neue Strecke durch den Wilden Westen. Sie führt quer über das Gebiet der Apachen. Als Häuptling Intschu-tschuna, sein Sohn Winnetou und der weiße Vater Klekih-petra ihnen das verbieten wollen, kommt es zum Streit. Raufbold Rattler erschießt Klekih-petra. Dafür wird er von Charly mit einem Fausthieb zu Boden geschlagen, weshalb Sam Hawkens diesen fortan Old Shatterhand nennt.
Die Apachen schwören Rache, geraten aber in einen Hinterhalt. Als Intschu-tschuna und Winnetou in Lebensgefahr schweben, fasst sich Old Shatterhand ein Herz und rettet die Apachen. Später kann er seine gute Tat beweisen und wird ein Freund der Indianer – und der Blutsbruder Winnetous.
Hintergründe
Es ist der Beginn einer großen Geschichte: Die erste Spielzeit der kleinsten Karl-May-Spiele Deutschlands mit den jüngsten Darstellern. Die Idee entstammt einer Projektwoche an der damaligen Grundschule Süd in Bischofswerda. Lehrer Uwe Hänchen inszeniert mit interessierten Schülern ein Stück, das er frei nach Karl May selbst verfasst. Es spielen insgesamt 14 Schüler im Alter von fünf bis zehn Jahren mit.
1993 gibt es noch keine feste Spielstätte. Die erste Aufführung findet deshalb im Park hinter dem Kulturhaus Bischofswerda statt. Weitere Auftrittsorte sind der Tierpark Bischofswerda, der Festplatz neben der Gaststätte „Lipsi“ in Demitz-Thumitz und das Gelände der Kindertagesstätte in Bischofswerda Süd.
Zufällig wird als Datum für den ersten Auftritt der 13. Juni ausgewählt – der Geburtstag von Gojko Mitic, wie sich später herausstellt. So gilt dieser Tag im Jahr 1993 auch als Gründungsdatum der Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ Bischofswerda e.V. Der Verein entsteht, da alle Mitstreiter nach der letzten Vorstellung unbedingt weiter machen wollen. Denn der Erfolg der Aufführungen war enorm, erinnert sich Uwe Hänchen heute: „Das hatte so eine Resonanz – damals schon, obwohl wir noch gar nicht auf einer festen Bühne gespielt haben. 2.000 Leute haben sich das angeguckt.“
Bevor er mit anderen Lehrern und Eltern den Verein gründet, muss noch ein Name gefunden werden. Uwe Hänchen schlägt vor, sich nach dem DEFA-Oberindianer und „Winnetou des Ostens“ zu benennen: „Alle Gründungsmitglieder, nämlich die Erwachsenen, die bei dem Schulprojekt geholfen und dann den Verein mitgegründet haben, sind mit den Filmen von Gojko Mitic groß geworden“, so der spätere Vereinsvorsitzende. Also tritt er beim Karl-May-Fest-Radebeul an den Star seiner Kindheit heran. An diese Situation erinnert sich Gojko Mitic auch noch mehr als 20 Jahre später: „Er stellte sich vor – er sei Lehrer und versuche mit Kindern die ‚kleinsten Karl May Spiele Deutschlands’ zu veranstalten. Uwe sagte: ‚Wir brauchen einen Namen. Da du bei uns im Osten der Indianer, der Held warst, wollen wir uns nach dir benennen.’ Da habe ich sofort zugestimmt“ – und zwar mit den Worten, die Uwe Hänchen nie vergessen wird: „Für Kinder immer!“
Engagierte Erwachsene, begeisterte Schüler und das Idol vieler Generationen ostdeutscher Jugendlicher stehen am Anfang einer Geschichte, die mittlerweile länger als ein Vierteljahrhundert andauert.
Saisonrückblick
2024 - Winnetou II
2023 - Winnetou I
2022 - Old Surehand
2021 - Unter Geiern - Der Geist des Llano Estacado
2020 - Digitale Spielzeit
2019 - Unter Geiern - Der Sohn des Bärenjägers
2018 - Tödlicher Staub
2017 - Der Schatz im Silbersee
2016 - Das Gold der Apachen
2015 - Old Shatterhand
2014 - Old Firehand
2013 - Der Ölprinz
2012 - Winnetou I
2011 - Halbblut
2010 - Die Felsenburg
2009 - Old Surehand
2008 - Im Tal des Todes
2007 - Unter Geiern - Der Geist des Llano Estacado
2006 - Unter Geiern - Der Sohn des Bärenjägers
2005 - Der Schatz im Silbersee
2004 - Winnetou III
2003 - Winnetou II
2002 - Winnetou I
2001 - Winnetou und der alte Scout
2000 - Der schwarze Mustang
1999 - Der Ölprinz
1998 - Der Schatz im Silbersee
1997 - Winnetou III
1996 - Winnetou II
1995 - Das Gold der Apachen
1994 - Winnetou
1993 - Winnetou
Highlights
2.000 Zuschauer besuchen die insgesamt sieben Vorstellungen.
Der Tierpark Bischofswerda stellt vier Ponys zur Verfügung. Martin Schulze aus Wölkau kutschiert die Pferde Philipp und Miro.
Die Gründungsmitglieder des Vereins sind Simone Keimel, Monika Hermann, Uwe Heinze, Friedemann Heinrich, Uwe Kassner, Regina Nindel, Heike Lorenz – und als Vorsitzender Uwe Hänchen.
Jüngster Darsteller ist Ben Hänchen, damals fünf Jahre alt und Vorschulkind. Er ist der einzige Darsteller, der bis heute ohne Unterbrechung mitspielt.
Besetzung
Rolle | Besetzung |
Winnetou | Danilo Heinze |
Old Shatterhand | Sebastian Benedix |
Intschu-tschuna | Saskia Schmidt |
Klekhi-petra | Martin Sickert |
Sam Hawkens | Sebastian Benkö |
Mr. Henry | Verena Puppe |
Rattler | Rene Rätze |
Rolle | Besetzung | |
Bancroft | Mandy Hänchen | |
Westmann Jack | Rene Müller | |
Westmann Jim | Michael Reball | |
Lady Baker | Tina Naumann | |
Emmy | Sophia Schmidt | |
Indianerreiter | Lydia Ring | |
Stamm der Apachen | Ben Hänchen |