Saison 2017

Der Schatz im Silbersee

Die Handlung

Die Legende erzählt von einem sagenhaften Schatz, den der Stamm der Tonkawa einst an den Silbersee brachte. Es ist ein gut gehütetes Geheimnis, das immer nur von Häuptling zu Häuptling weitergegeben wurde. Doch die Zeit des einst großen und stolzen Stammes neigt sich dem Ende, nur wenige Tonkawa haben überlebt. Deshalb will der alte Häuptling das Geheimnis vom Silbersee nicht nur an die Nachfahren seines Stammes, sondern auch an die Weißen weitergeben. Er schickt seinen Enkel und das weiße Mädchen Ellen Butler aus, um ihre Eltern zu holen.
Doch längst hat auch der gewissenlose Bandit Cornel Brinkley von der Tonkawa-Legende gehört. Er und seine Tramps wollen den Schatz vom Silbersee erbeuten – mit allen Mitteln. Durch Mord und Raub kommen sie dem Geheimnis immer näher.
Es kommt zum Wettlauf zwischen den Banditen und den rechtmäßigen Erben vom Silbersee, die die berühmten Helden Winnetou und Old Shatterhand an ihrer Seite wissen. Auch die schrägen Westleute Humply Bill und Gunstick Uncle sind bei dem Abenteuer dabei. Sie werden begleitet von dem schottischen Lord Castlepool, der den Wilden Westen auf seine ganz eigene Art erkundet.
Wer wird zuerst am Silbersee ankommen? Machen die kriegerischen Indianer vom Stamme der Utah den Helden einen Strich durch die Rechnung? Und: Steckt etwa noch mehr hinter dem Geheimnis vom Silbersee als der Goldschatz?

Hintergründe

Deutschlands kleinste Karl-May-Spiele mit den jüngsten Darstellern begehen in diesem Jahr ihre 25. Spielzeit. Aus diesem Anlass wird der Klassiker „Der Schatz im Silbersee“ aufgeführt. Das Publikum wird in der Jubiläumssaison einige Höhepunkte erleben, die es bisher auf der Waldbühne so noch nicht gegeben hat. Wir lassen erstmals das legendäre Flussschiff „Dogfish“ aus der Originalerzählung von Karl May über die Bühne fahren, ein echter Adler wird über das Publikum schweben und eine völlig neue feste Großkulisse entsteht, die das halbkreisförmige Bühnenensemble endgültig abrunden wird.
Auch dieses Jahr sind wieder zahlreiche Mitwirkende dabei. Allein auf der Bühne wirken mehr als 80 Darsteller und Statisten im Alter von fünf Monaten bis 78 Jahren, zehn Pferde, zwei Rinder und weitere tierische Darsteller mit. Darüber hinaus werden originalgetreue Kostüme, Requisiten und Kulissen, ein Planwagen, eine Postkutsche und zahlreiche Actionszenen den Besuch der diesjährigen Karl-May-Spiele zu einem Erlebnis werden lassen.
Der Schatz im Silbersee ist der Titel eines Wildwestromans des sächsischen Schriftstellers Karl May. Die Story wurde erstmals 1890/1891 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift „Der gute Kamerad“ veröffentlicht. Die erste Buchausgabe erschien 1894. Das Buch ist ein Karl-May-Klassiker und die erfolgreichste Geschichte des Autors.
Das Anfangskapitel basiert auf der frühen Erzählung „In-nu-woh“, die 1875 in einer Zeitschrift des Verlages Münchmeyer in Dresden abgedruckt wurde. Karl May zählte diese Erzählung zu seinen schriftstellerischen Anfängen. In seiner Autobiographie schrieb er dazu: „Im ersteren Blatte begann ich sofort mit ‚Winnetou‘, nannte ihn aber einem andern Indianerdialekt gemäß einstweilen noch In-nu-woh.“
Es gibt mehrere Verfilmungen des Stoffes. 1962 kam „Der Schatz im Silbersee“ als erster Karl-May-Film nach einem Western-Roman in die Kinos. 1990 erschien der DDR-Puppentrickfilm in Spielfilmlänge „Die Spur führt zum Silbersee“, dessen Macher vom Studio Dresden sehr nah an der Romanvorlage blieben. Weihnachten 2016 strahlte RTL den dreiteiligen Fernsehfilm „Winnetou – Der Mythos lebt“ aus, dessen zweiter Teil „Das Geheimnis vom Silbersee“ einige wenige Motive des Karl-May-Romans enthält. Es gibt mehrere Hörspiele, eine Oper, ein Puppentheaterstück und ein Hörbuch von „Der Schatz im Silbersee“.
Aufgrund des populären Titels bringen auch die vielen Freilichtbühnen in Deutschland und Österreich immer wieder Silbersee-Inszenierungen auf die Bühne. In Bischofswerda wurde „Der Schatz im Silbersee“ 1998 und 2005 in jeweils unterschiedlichen Fassungen gespielt.

Textbuch und Regie: Uwe Hänchen

Bundesverdienstkreuz für Uwe Hänchen

Im Vorfeld der neuen Spielzeit ist unserem Verein eine besondere Ehre zu Teil geworden. Unserem Oberindianer Uwe Hänchen wurde von Bundespräsident Joachim Gauck der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Bei der Übergabe durch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich war auch der Schirmherr des Vereins Gojko Mitic anwesend. Beide haben einem Besuch der Jubiläumssaison zugesagt.
Ministerpräsident Tillich über die Karl-May-Spiele Bischofswerda: „Wo Karl May inszeniert wird, geht es nicht bloß um Abenteuer. Sein Held Old Shatterhand ist einer, der Konflikte lieber mit List statt Gewalt löst. Einer, der sich lieber als Feigling verhöhnen lässt als tödliche Gewalt anzuwenden. Einer, der selbst seine ärgsten Feinde mit Schonung behandeln will. Einer, für den alle Menschen gleich sind. So bietet die Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ in Bischofswerda viel mehr als ein spannendes Freizeitangebot mit viel kreativem Freiraum. Er bietet auch die Begegnung mit großer Literatur, einem großen Schriftsteller und großen humanistischen Idealen.“

Besetzung

Rolle Kinderbesetzung Jugendbesetzung
Erzähler Gojko Mitic Gojko Mitic
Winnetou Samuel Busch Serdar Reitner
Old Shatterhand Jakob Seim Richard Otto
Brinkley Janko Scheudeck Ben Hänchen
Knox Luis Wetzlich Paul Wetzlich
Hilten Valentin Heine Johann Gähler
Johnson Jonathan Heine Konstantin Kühn
Grauer Luchs Klaus Beuther Uwe Hänchen
Lutz Hillmann
Große Bärin Scarlett Feichtinger Salome Feichtinger
Annalena Kretschmar
Kleine Bärin /
Kleiner Bär
Enya-Thayet Bewersdorf Michel Beuther
Ellen Leonora Heine
Alena Scheudeck
Emily Kugler
Mrs. Butler Kyara Rose
Luise Dapar
Maria Bischof
Lord Castlepool Hans Alvin Hillmann Moritz Lehmann
Humply Bill Michel Beuther Friedemann Heinrich
Gunstick-Uncle Fritzi Groß Annegret Glathe
Großer Wolf Christian Buß
Justus Beyer
Marcel Schön
Mojtaba Maleki
Flinkes Reh Lene Mlasowsky Hanna Scheudeck

Rolle Kinderbesetzung Jugendbesetzung
Kapitän Derik Ast Clemens Dapar
Matrose Quentin Ast Quentin Ast
Fred Butler Falko Bewersdorf Falko Bewersdorf
Fahrgast mit Koffer Konstantin Kühn Luis Wetzlich
Fahrgäste Josefine und Diana Röthig, Carina Bewersdorf
Reiter Selma-Pauline Schmidt, Flora Beutel, Leticia Busch, Tristan Amadeus Gründer
Tonkawa und Utah, Tänzer,
Trommler, Bogenschützen sowie Westleute
Johanna, Fabian, Angelika und Peter Stürzner, Lukas, Katrin und Veit Gähler, Tristan Amadeus, Mandy und Jethro D. Gründer, Jan und Angelo Teichert, Romy und Richard Keimel, Lina und Regine Keitel, Maria und Michael Giesbrecht, Marek Mlasowsky, William Hartmann, Verena Hauswald, Ronja Popp, Philipp Hebestadt, Shirin Reitner, Heike Löpelt, Aydan Alexander Kristbaum, Antonia Eckardt, Julia Irmer, Selma-Pauline Schmidt, Flora Beutel, Leticia Busch, Andreas Stürzner, Carola Beuther, Janka Scheudeck, Julie Blandigneres, Mohammad Amrollahi, Shaleen Wolf, Oskar Schöne-Stettin, Gerdi Groß, Fritz Meinert
Kutscher Martin Schulze
Gehilfin des Kutschers Elisabeth Buß
Tierstunt Hans-Peter Schaaf
Pferdelogistik Jethro D. Gründer

Rückblick auf unsere Jubiläumssaison

Das Jahr 2017 stand ganz im Zeichen der Jubiläums „25 Jahre Karl-May-Spiele Bischofswerda“. Schon im Dezember des Vorjahres wurde dem Vorsitzenden der
Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ Bischofswerda e.V. Uwe Hänchen vom Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen und im Januar 2017 vom Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen übergeben. Neben Familien- und Vereinsmitgliedern nahm auch der Namensgeber des Vereins Gojko Mitic an der feierlichen Übergabe in Dresden teil. Wenige Tage später waren dann Gojko Mitic und Uwe Hänchen in der Sendung des MDR-Fernsehens „Riverboot“ zu sehen. Ein Fernsehbeitrag in der Sendung „MDR um vier“ berichtete über die Probenarbeit der Spielgemeinschaft. Im April folgte dann eine einstündige Rundfunksendung bei MDR-Kultur mit Uwe Hänchen als Interviewpartner. Das Medieninteresse ließ auch während der Saison nicht nach. Der Regionalsender „Elsterwelle“ berichtete in einem Fernsehbeitrag von der Premiere des Karl-May-Spiels 2017 „Der Schatz im Silbersee“. Darin kamen auch mehrere Darsteller und der Landrat des Landkreises Bautzen Michael Harig zu Wort. Weitere Gäste folgten während der Saison. Am Tag nach der Premiere besuchte Gojko Mitic die Vorstellung der Kinderbesetzung. Dabei traf er auch auf die Darsteller des Blutsbrüderpaares der Felsenbühne Rathen Jürgen Haase und Michael Berndt-Canana. Weniger Tage später folgte der Besuch von acht weiteren Schauspielern der Landesbühnen Sachsen. Der Schauspieler, Textbuchautor und Regisseur Olaf Hörbe hatte seine Kollegen nach Bischofswerda gelockt. So erhielten die Darsteller im Jubiläumsstück der Karl-May-Spiele in Bischofswerda „Der Schatz im Silbersee“ nicht nur den Beifall der 11.800 Zuschauer, sondern auch viel Lob von nicht wenigen professionellen Schauspielern. Eine besondere Wertschätzung gelang dem Intendanten des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen Lutz Hillmann. Der Autor, Regisseur und Schauspieler spielte in vier Vorstellungen den Hüter des Schatzes Grauer Luchs. Im Karl-May-Spiel 2017 wirkten insgesamt über 80 Darsteller, in der überwiegenden Mehrzahl Kinder und Jugendliche, zehn Pferde und zwei Ochsen mit. Erstmals in der Geschichte der Aufführungen flog ein Adler über die Waldbühne Bischofswerda. Viel Beifall erhielten darüber hinaus die Darsteller, Ton- und vor allem Pyrotechniker für die Darstellung eines Dampferuntergangs. Nach der Saison präsentierten sich Mitglieder der Spielgemeinschaft gemeinsam mit ihren Eltern zum Festumzug „790 Jahr Bischofswerda“ und bei den Kindermuseumsnächten in Radebeul.

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